Teledermatoskopie für niedrigere Mortalität durch mehr Qualität bei der Früherkennung des malignen Melanoms
Das System von Dermtest ermöglicht es, hochwertige teledermatoskopische Untersuchungen durchzuführen. Dermtest verbindet Hausärzte mit Dermatologen und schafft so die Möglichkeit für Patienten in der Hausarztpraxis, schnelle Nävuskontrollen zu erhalten. Die sichere Software-Plattform von Dermtest entspricht den deutschen Datenschutzanforderungen. Sie ermöglicht das Speichern und Senden von Bildern sowie die Durchführung asynchroner Telemedizin für mehr Qualität bei der Früherkennung von Melanomen.
Die Situation und Mortalität durch Melanome in Deutschland
Mit 3074 Todesfällen in 2014 hat sich die Sterblichkeit beim malignen Melanom (C43) in Deutschland seit 1970 nicht verbessert (1). Im Frühstadium (0, I, 0IA) liegt die Überlebensrate bei 100%, doch ein Rückgang fortgeschrittener Tumorstadien ist bis 2013 noch nicht erkennbar (1). Dies zeigt, dass die Erreichbarkeit hochwertiger Nävuskontrollen in ländlichen Gebieten und die Triage der Patienten ungenügend sind. Die absolute Zahl von Todesfällen bei Männern und Frauen ist in den meisten Bundesländern gestiegen – besonders in Hessen, Bayern und Schleswig-Holstein (2).
Wie kann Teledermatoskopie helfen?
Teledermatoskopie bietet verschiedene Vorteile. Sie hilft, den Goldstandard des Hautkrebs-Screenings – dermatoskopische Aufnahmen (Kittler) – an Orte zu bringen, an denen Dermatologen sonst nicht erreichbar sind. Die Zuverlässigkeitsrate der Teledermatoskopie für melanozytäre Läsionen im Vergleich zum direkten Kontakt mit Patienten liegt bei 85 – 95% (3, 4, 5, 6, 7). Sie erhöht die Erkennung des malignen Melanoms vor dem III Stadium nach Breslow (8).
Teledermatoskopie hilft bei der effektiven Triage von Patienten und verbessert das Management von Melanomen. Bei der Teledermatoskopie mit Dermtest werden verdächtige Nävi des Patienten in der Hausarztpraxis mit einem Dermatoskop fotografiert und an einen Dermatologen zur Auswertung gesendet. Am nächsten Tag erhält der Hausarzt einen Bericht mit Empfehlungen zur weiteren Behandlung des Patienten (bessere Triage).
Triage durch die Teledermatoskopie - der Nutzen
Im Anschluss zur teledermatoskopischen Untersuchung erhält der Patient einen Untersuchungsbericht, der notwendige weitere Schritte zur Behandlung beinhaltet. Diese werden in 4 Gruppen eingeteilt:
- Nävus ist harmlos und der Patient braucht keinen Termin beim Dermatologen. Etwa 35% aller untersuchten Naevi sind harmlos (9). Internationale Studien zeigen, dass 60-70% der Fälle von Hausärzten mit Hilfe der Teledermatoskopie behandelt werden können.
- Spätere Kontrolluntersuchung durch Teledermatoskopie, um kleine morphologische Veränderungen genauer zu interpretieren. Um unnötige Exzisionen zu vermeiden, kann der Nävus zu einer Kontrolluntersuchung (in 1, 3, 6 oder 12 Monaten) wieder einberufen werden. Teledermatoskopische Kontrolluntersuchungen können unnötige Biopsien und die Überdiagnose des malignen Melanoms vermeiden (10, 11).
- Kontrolluntersuchung beim Dermatologen - der Nävus muss vom Dermatologen weiter untersucht werden - z.B. für eine Biopsie oder andere Behandlungen. Dermatologen können ältere Aufnahmen von früheren teledermatoskopischen Untersuchungen bei Hausärzten verwenden.
- Die dermatoskopische Untersuchung gibt Anlass für eine Exzision, eine pathohistologische Untersuchung und womöglich onkologische Behandlung des Patienten. Der Patient kann direkt vom Hausarzt weiter überwiesen werden. Je eher die Behandlung beginnt, desto besser ist das Ergebnis (12). Außerdem verbessern genaue Überweisungen zum richtigen Facharzt, Richtlinien für Exzisionen und dermatoskopische Bilder für Chirurgen, die Qualität der Exzision und der darauf folgenden Pathohistologie (11, 12).
Der Untersuchungsbericht von Dermtest beinhaltet außerdem Infomaterialien zur Prävention, Förderung der Selbstkontrollen und Früherkennung von Melanomen (12). Zusammenfassend: Teledermatoskopie verbessert die Erreichbarkeit, Qualität und Ergebnisse bei der Erkennung und Behandlung von malignen Melanomen.
Quellen:
- Zentrum für Krebsregisterdaten. Robert Koch Insitut (www.krebsdaten.de)
- Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (www.gekid.de)
- Warshaw EM, Hillman YJ, Greer NL, et al. Teledermatology for diagnosis and management of skin conditions: a systematic review. J Am Acad Dermatol 2011;64:759–72
- Tan E, Yung A, Jameson M, Oakley A, Rademaker M. Successful triage of patients referred to a skin lesion clinic using teledermoscopy (IMAGE IT trial). Br J Dermatol 2010;162:803–11
- Senel E. History of teledermatology: a technique of the future in dermatology. Skinmed 2010;8:167–70
- Warshaw EM, Lederle FA, Grill JP, et al. Accuracy of teledermatology for nonpigmented neoplasms. J Am Acad Dermatol 2009;
- The contribution of teledermatoscopy to the diagnosis and management of non-melanocytic skin tumours Engin S¸enel, Mete Baba and Murat Durdu. Journal of Telemedicine and Telecare 2013; 19: 60–63 DOI: 10.1177/1357633X12474961
- R.Corbi-Llopis, J. Galindo-Ocana, G.J. Jimenez-Thomas. J.J. Dominguez-Cruz, M.T.Monserrat-Garcia, J. Conejo-Mir. Effect of store-and-forward teledermatology on melanoma mortality. Abstract at World Congress of Teledermatology. 2016. London.
- Hallik, R., Kruus, Priit, Loite, U., Lehemets, H., Niin, M. The management and outcomes of DermtestTeledermoscopy service in Estonia and Lithuania: A Data Review. Abstract at World Congress of Teledermatology. 2016. London.
- Welch et al 2015: Skin biopsy rates and incidence of melanoma: population based ecological study, BMJ 2005;331:481
- Weyers, W. 2011: The ‘epidemic’ of melanoma between under- and overdiagnosis. J Cutan Pathol 2012: 39: 9–16
- Garbe et al 2016. Diagnosis and treatment of melanoma. European consensus-based interdisciplinary guideline e Update 2016. European Journal of Cancer 63 (2016) 201-217.